Qi Gong (Chi Kung) / Nei Gong
(das Qi pflegen) / ("innere Arbeit")

Qi (Lebensenergie) Gong (Übung) kann von jedem Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Fähigkeiten und Vorwissen erlernt und geübt werden. Qi Gong ist leicht zu erlernen, macht Spaß und wird im eigenen Lern- und Übungstempo geübt. Die Übungen werden immer wiederholt, bis die Abläufe vertraut sind und dann zu Hause selbständig praktiziert werden können. Wenn der Übungsablauf gelernt ist, wird das Erlernte weiter vertieft und die inneren Prinzipien (Nei Gong) geübt. Dabei wird zusätzlich mit Vorstellungskraft  (Yi) gearbeitet. Es eine stetige Steigerung ist möglich. Die erlernten Prinzipien können jeder Zeit in den Alltag eingefügt werden.  

Körperhaltung, Muskeln, Faszien (Sehnen und Bänder), Knochen und Gelenke werden sanft gestärkt. Beweglichkeit gefördert, Gleichgewicht und Koordination geübt. Atem- und Herzfrequenz verlangsamt, Blutdruck reguliert.

Die körperliche Leistungsfähigkeit wird gestärkt und führt zu einer Sensibilisierung des Körperbewusstseins. Die Gefühlswahrnehmung und Aufmerksamkeit werden geschult.

Das Selbstwahrnehmung und der Selbstwert werden gefördert. Der Geist wird ruhig und entspannt.


Ebenso werden die Wolkenhände, sowie Schwungübungen und die daoistische Langlebensatmung erlernt.

 
Zhan Zhuang  (Chan Chuang)

Stehen wie ein Baum“ / „Dynamisches Stilles Stehen“
"Bewegtes Stilles Stehen" / Qi Gong im Stehen.
 

Die guten Dinge sind meistens die Einfachsten.  Zhan Zhuang ist eine der ältesten, ursprünglichsten sowie wichtigsten und effektivsten Qigong-Übungen.
Dabei wird innere Kraft entwickelt und ist Basisübung für Gesundheit und den inneren Kampfkünsten. Es vermehrt die "drei Schätze" Jing, Qi und Shen (Essenz, Energie und Geist)

Mit Zhan Zhuang bezeichnet man allgemein das „Stehen wie ein Baum“. Äußerlich unbewegt erscheinende Qi/Neigong Übungen, die auf den Prinzipien von Yin-Yang basieren.

Äußere Bewegung - innere Ruhe.
Äußere Ruhe - innere Bewegung.

Äußerlich unbewegt, jedoch das Eigentliche läuft im Inneren, im nicht sichtbaren Bereich ab. Je nach der inneren Arbeit oder Körperposition dabei, kann „das Stehen“ auch körperlich sehr fordernd werden. Je nach körperlicher Verfassung kann man auch im Sitzen, sogar im Liegen „das Stehen“ üben.

Man unterscheidet zwischen

           Yangsheng Zhuang = Stehen für Gesundheit, Entspannung Meditation usw. und
                        Jiji Zhuang = Stehen für die Kampfkunst, wie z.B. dem Yi Quan (auch DaCheng Quan).

Man sagt auch Tai Ji Quan ist Zhang Zhuang in Bewegung.

Je weniger man sich mit äußeren Bewegungen beschäftigt, umso mehr kann man sich mit inneren Prozessen beschäftigen. Wie z. B. die Wahrnehmung, das Fühlen des Körpers sowie die Spannung der Muskeln und Sehen etc.. Durch die mentale Arbeit wird das Nervensystem sowohl sanft angeregt als auch beruhigt. Dies hat positive Auswirkungen auf  alle Bereiche des Körpers und des Geistes.

Körperlich wirkt Zhan Zhuang sich auf das Bindegewebe, die Tiefenmuskulatur und die tieferen Schichten des Körpers aus. Dadurch wird der Körper im Innern stärker, eine sehr gute Feinkoordination wird ermöglicht. Verspannungen lösen sich und die Körperhaltung wird verbessert.

Oft wird das Stehen „außen ruhig und innen ruhig“ unterrichtet, jedoch macht Zhan Zuang erst dann Sinn, wenn man „außen ruhig und innen bewegt“ ist.

Vorteile von Zhan Zhuang:

  • -es ist in jedem Alter erlern- und erfahrbar
  • -man muss sich keine komplizierten Bewegungsabläufe merken
  • -geringer Platzbedarf – hinstehen oder hinsetzen kann man sich überall
  • -es stärkt den ganzen Körper, die Seele und den Geist
  • -für Anfänger leicht zu erlernen
  • -für Fortgeschrittene bietet es eine endlose Tiefe
  • -Ruhe lernt man mit am Besten, indem man immer wieder aktiv übt, zur Ruhe zu kommen

Tai Ji Quan (Tai Chi Chuan)
Yang Stil

Tai Ji (das Höchste) Quan (Faust) ist eine innere Kampfkunst und wird als Form (aufeinander folgende, fließende ineinander übergehende Bewegungen) gelernt. Die Form wird synchron in der Gruppe geübt. Lehrer und Lernende führen sie in der Regel gleichzeitig aus. Dabei gelten die gleichen Prinzipen wie im Qi Gong und im Nei Gong.  Die Bewegungen werden langsam, natürlich und entspannt ausgeführt. Denn nur was man langsam und korrekt kann, kann man auch schnell, jedoch nicht umgekehrt.
Beim Üben werden die Faszien (Sehnen und Bänder) trainiert, die Muskeln und Knochen gestärkt und die Körperhaltung verbessert.
Tai Ji Quan führt zu innerer Ausgeglichenheit, Entspannung, Ausdauer, Aufmerksamkeit, Wohlbehagen und Gesundheit. Es schult die innere Kraft (Jin)
Im Tai Ji wird  auch das "Stille Stehen" (Zhan Zhuang) geübt, was jedoch oft etwas stiefmütterlich behandelt wird. Obwohl manche sagen Tai Ji ist Zhan Zhuang in Bewegung.

Der Yang Stil ist auch für Menschen, die eine schwächere Konstitution haben, gut geeignet, da die weichen, langsamen Bewegungen die Jin-Kraft kultivieren statt „rohe Muskelkraft" aufzubauen. Er kann sowohl kämpferisch, als auch meditativ, sowie unter den Aspekten der Gesundheitsförderung geübt werden. Wobei Tai Ji letztlich eine Kampfkunst ist und bleibt.
Im Yang Stil gibt es seit der Entwicklung von
Yang Lu Chan (1799-1872) sehr viele verschiedene Zweige mit unterschiedlichen Ansätzen und Qualitäten. Der hier angebotene Stil ist der folgende Zweig.
Yang Lu Chan, Yang Jian Hou , Yang Cheng Fu, Yang Shou Zhong, Ip Tai Tak, Ding Teah Chean „John Ding“

Das offiziell von der Familie Yang autorisierte Tai Ji gilt als authentisch, weil es auf der Familientradition beruht und von Generation zu Generation unterrichtet und jedem Linienhalter immer eine Lehrerlaubnis durch die Yang Familie erteilt wurde.



Yi Quan (I Chuan)

Yi (Vorstellung) Quan (Faust) ist eine innere Kampfkunst, die ohne feste Form gelernt wird.

Mit einfachen Übungen wird gelernt Geist und Körper zusammen einzusetzen. Der Körper ist ausgeglichen und im Gleichgewicht, die Gelenke sind entspannt und beweglich, Sehnen und Muskeln sind in einem Zustand zwischen Spannung und Entspannung.
Yi Quan ist Kampfkunst, Meditation und Gesundheit förderndes Qi Gong in einem.

Es wurde von Wang Xiang Zhai (1886-1963) entwickelt.

Er kritisierte an den  großen Inneren Kampfkünsten Tai Ji Quan, Ba Gua Zhang und Xing Yi Quan, dass sie sich zu sehr um die Form kümmern würden und dabei das letztlich Wesentliche vernachlässigen.

„Nach vierzigjähriger Erfahrung bin ich zu der Erkenntnis gelangt, daß alle echte Stärke aus ursprünglicher, selbstloser Leere hervorgeht und daß diese Leere dadurch erzielt werden kann, daß man seine Aufmerksamkeit auf die kleinen, subtilen Bewegungen des Körpers richtet.“ Wang Xiang Zhai

Yi Quan besteht aus nichts anderem, als den Grundprinzipien  und der Essenz der Inneren Kampfkünste. Daher kann Yi Quan die Fertigkeiten in jeder Kampfkunst verbessern.
Kleine innere Bewegungen stehen im Mittelpunkt der Übungen und nicht äußere Figuren.
“Die Leute suchen das Übernatürliche und sehen nicht, dass die Wunder im Natürlichen und Gewöhnlichen liegen.“ Wang Xiang Zhai
Die Standmeditation  (Zhan Zhuang) ist Basis für das Yiquan Training. Einfach nur stehen. Der Geist wird durch das Stehen gezwungen, intutiv den Weg der Gesundheit und Selbstheilung, sowie der Inneren Kampfkunst zu gehen. Dann folgen kleine Bewegungen

Der Geist, die Vorstellungskraft fördert so die inneren Prozesse  und so entwickeln ein Gefühl für den Körper.
Wang Xiang Zhai betonte im Laufe der Zeit immer mehr den gesundheitlichen Nutzen der Yi Quan Übungen. Er lehrte es auch zur Gesundheit und nicht nur zur Kampfkunst.



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